Montag, 28. Februar 2011

shaking earth

Wie soll ich diesen Blogeintrag am besten beginnen? Eine schwere Frage, denn seitdem ich euch das letzte mal informiert habe ist reisetechnisch nicht viel geschehen, doch wie der Grossteil von euch mitbekommen hat gibt es doch sehr viel Gespraechsstoff.

Wie ihr bereits wisst haben wir uns lange in Christchurch aufgehalten, da Marlen am 24ten in der Town Hall zu "Queens of the Stoneage" rocken wollte. Das mit dem WWOOFEN hat nichts gegeben, doch wir hatten das Glueck bei vier Typen (Amerikaner, Kandier,Welsh), die wir an Marlens Geburtstag kennengelernt hatten, ab und zu einkehren zu koennen. So kam es auch, dass wir am 22ten Februar nach einer ruhigen Nacht gemuehtlich in den Tag starteten. Unser Fruehstueckstisch war bunt gedeckt und die Serie "Scrubs" zog uns in ihren Bann (Fernseher? Wann haben wir das schon?). Ganze 3 Folgen zierten unser Fruehstuecksfernsehen, bevor wir uns dann entschieden die Koffer zu packen um uns auf den Weg in die Stadt zu machen. Was ein Glueck!
Waehrend Kirsten so nett war die Lebensmittel in Luke zu verstauen hielten Marlen und ich uns im Bad auf, als ein tiefes Grollen das Kommende ankuendigte. Ein Grollen, als wuerden Blitz und Donner den Himmel hell erleuchten. Wir tauschten verstoerte Blicke aus, als die Erde begann ihre Festigkeit zu verlieren. Alles, wirklich alles wackelt. Eine Geraueschkulisse, die nur schwer erklaerbar ist. Nehmet ein Haus, schuettelt es und stellt euch vor, wie es sich anhoert, wenn alles an Mobiliar und sonstigem Inhalt aus den Schraenken faellt, rollt oder wackelt. Tueren und Fenster quietschen, Alarmanlagen springen an und hallen durch die Nachbarschaft.
In diesen 10 Sekunden arbeitet das Gehirn auf Hochtouren. Tausend Gedanken auf einmal, nachdem man realisiert hat, was gerade eigentlich passiert. Marlen kauert sich zusammen, schreit angserfuellt, klammert sich an mir fest. Ich versuche selber an Wand und Waschbecken halt zu finden, denke einfach nur...Raus, wir muessen hier raus...wohin,untern Tisch? Wie? Denn jeder Schritt wuerde dich sofort zu Boden bringen. Dann ist es auch schon vorbei.
Wir laufen aus dem Haus die Treppen herunter um nach Kirsten zu sehen, die dachte anfaenglich naemlich erst, dass Marlen und ich uns einen Scherz erlauben wuerden und den guten Luke einmal kraeftig durchruetteln wuerden, bevor sie bemerkte, dass wir 2 diese Kraefte definitiv nicht aufbringen koennten.
Ein Surfer kommt vom Strand hergesprintet, die Leute steigen in ihre Autos und wir fragen diesen, was hier gerade passiert? "Die haben Angst vor einem Tsunami!" Schoen, das also auch noch? Nein, so schlimm kann es nicht sein. In diesem Moment ereilt uns schon das naechste Nachbeben. Diese sollten uns die naechsten Tage in abnehmender Sequenz begleiten und einen oft vor Schreck erstarren lassen.
New Brighton ist ein Vorort 10 km ausserhalb Christchurchs, direkt am Meer gelegen, sodass Sand und Wasser aus den Rissen der Strassen austraten und diese teilweise nicht passierbar machten, sowie die Bruecke, die uns als Zufahrt zu diesem Ort diente. Uns blieb also nichts anderes Uebrig, als dort zu bleiben, Luke moeglichst weit von Hauesern und Telefonmasten zu parken und uns ein Bild von der Situation in der Nachbarschaft zu machen.
Wir wollten helfen, doch an diesem Tag herrschte noch zu viel Chaos. Das Einzige was wir tun konnten, war fragen, ob es den Leuten gut geht. Dabei lernte ich den 11-jaehrigen Daniel kennen, der ein wenig verstoert von seinen Erlebnissen berichtete und voller Sorge um seine 2te Katze und seinen Cousind war. Seine 2 Mauese zeigte er mir stolz. Er kam bei einer Nachbarin unter, die auf unsere Frage, ob sie Hilfe brauechte nur antwortete: " All you can do is give people a hug!" ( Alles, was ihr machen koennt ist den Leuten eine Umarmung zu geben.) So war es irgendwie auch. Fuer sie und Daniel ein offenes Ohr haben und sie zu beruhigen war ersteinmal das, was man tun konnte. Das "Medical Centre" kreuzte unseren Weg. Dort wurden einige wenige Verletzte behandelt.
Nach 5h begaben wir uns auf den Rueckweg zum Haus der Jungs, die teilweise 9h gebraucht haben, um bis nach Hause zu kommen, aber alle in bester Gesundheit waren.
Die Nacht war kurz, denn die Nachbeben ruettelten uns noch einige Male durch.
Welches Ausmass das Erdbeben jedoch hatte, wurde uns erst am naechsten Tag bewusst, als ein Nachbar die Zeitung aufschlug und uns zeigte, welchen Schaden das Stadtzentrum davongetragen hatte. Hier wurde uns ersteinmal bewusst, wie viel Glueck wir gehabt haben, denn genau auf diesen Strassen haetten wir uns bewegt, wenn uns JD und Co nicht so sehr belustigt haetten.

Wir wollten helfen und fuhren zu dem nahegelegenen "rescue centre" am Flughafen. Dort wurde mir wiedermals vor Augen gefuehrt, welche Auswirkung das Beben auf die Haueser und Strassen hatte, denn ich hatte teilweise Sorge Luke nicht an den aufgerissenen Erdspalten vorbeisteuern zu koennen.
Als Auffanglager diente eine Schule, in der Leute mit dem Noetigsten versorgt werden sollten.
Nach anfaenglichen Organisationsschwierigkeiten verstand man schnell, dass Eigeninitiative gefordert ist und einfach dort angefasst werden muss, wo man es gerade sieht. Wir stellen also Dixitoiletten auf, schleppten Massen an Lebensmitteln, verteilten Essen oder hoerten wieder einfach nur zu.
Es ist wirklich unglaublich, was in solch einer Ausnahmesituation an Versorgungsutensilien angekarrt wird. Essen, wie wir es glaub ich die letzten 4 Monate nicht gehabt haben, denn die Solidaritaet ist sehr hoch, sodass jeder gibt, was er hat. Diejenigen, die noch Strom und Wasser zur Verfuegung hatten brachten Massen an selbstgekochten oder gebackenen Leckereien und auch sonst schien das Lager essenstechnisch bestens versorgt zu sein. Trinkwasser war auch genuegend vorhanden, die einizge Schwierigkeit war alles moeglichst sauber zu halten, wenn es kein Wasser gibt um Haende und Kuechenutensilien zu waschen und nur "hand sanitizer" Bakterien o.ae. abtoeten soll. Am 2ten Tag sah die Situation jedoch schon besser aus.

Ich muss sagen, dass mir die Arbeit in dem Auffanglager unglaublich viel Spass gemacht hat und ich einfach froh war den Leuten helfen zu koennen, denen es weitaus schlechter ging als uns, denn wir sind mit einem grossen Schock davongekommen. Natuerlich, einige waren dreist und unhoeflich, doch ich habe mich riesig gefreut, wenn die aelteren Leute sich bedankt haben, einfach dafuer, dass man ihnen gerade das Essen gebracht, ihnen zugehoert hat oder ueberrascht sind, dass man sich selber noch nicht aus dem Staub gemacht hat, obwohl man sein zu Hause auf vier Raedern hat.
Es war eine neue Erfahrung, eine Erfahrung, auf die wir durchaus haetten verzichten koennen, doch eine Moeglichkeit die Nettigkeit und Hilfe an den Tag zu legen, die uns hier mehr als nur einmal entgegengebracht wurde.

Nun befinden wir uns in Nelson, wo am Donnerstag mein Flug nach Auckland gehen wird. Marlen und Kirsten haben gerade Arbeit gefunden und werden diese morgen antreten, sodass ich den morgigen Tag mit Laura und den Rest wohl allein mit Packen, Shoppen und Sonnegeniessen verbringen werde.
Ich befinde mich im Endspurt und freue mich auf die australischen Straende.
Ich garantier fuer nichts, doch ich vermute, dass ich in Australien eher weniger bloggen werde, denn ganz bald sehen wir uns wieder. Dann kann ich euch persoenlich von Kaengurus, Koalas und Co. erzaehlen. Ich freu mich drauf.

Haltet dir Ohren steif. Wir sehen uns in einem knappen Monat.

Saludos de Nueva Zelanda
Kathi

Mittwoch, 16. Februar 2011

Bilder ueber Bilder... die Reise ist um!

Die Reise ist um? Das mag sich ein wenig merkwuerdig anhoeren, aber ja, dass ist sie mehr oder weniger, denn unsere "geplante" Route ist abgefahren und nun befinden wir uns wieder in Christchurch, mit erleichterten Geldbeuteln, auf der Suche nach einem Platz zum WWOOFen ( Willing Workers On Organic Farms). Das bedeutet, dass wir unsere Arbeitskraft fuer Kost und Logie zur Verfuegung stellen moechten.

Da ich in letzter Zeit hauptsaechlich von grossen und aussergewoehnlichen Touren berichtet habe, moechte ich euch hier auch an anderen Momenten unseres Aufenthaltes teilhaben lassen, die eigentlich nicht weniger grossartig waren, denn hier ist fast jeder Tag eine kleine Entdeckungsreise oder ein winziges Abenteuer, sei es das Baden im kalten Fluss und das anschliessende Zittern.


Alle wieder frisch?!?!?!

Lake Manapouri. Nachdem wir Vormittags bereits eine 3-stuendige Wanderung am Lake Haurako hinter uns gebracht hatten begaben wir uns auf die Reise nach Manapouri und traten dort kurz entschlossen um 19.00 Uhr eine Zweitagestour an. Das Wetter stimmte einfach, das Wassertaxi konnte noch gebucht werden und wir sollten die "Backcountryhut" recht schnell erreichen. Da dies keine sonderlich begangene Strecke ist hofften wir in dieser Huette unter uns zu sein. Der Ueberraschungseffekt kam jedoch, als Kolja, Laura und ich versuchten die Huette zu oeffnen und diese verschlossen schien. Oh nein, wir hatten doch keine Isomatten eingepackt und so liess mich allein der Gedanke an die bevorstehende Nacht zittern. Was macht man in solch einem Moment? Wir sind erstmal in den Lake Manapouri gehuepft, der uns mit seinem glasklaren Wasser lockte. Schoen war es. Marlen und Kirsten trotteten ein wenig spaeter ein und die grosse Blondine war der held der Stunde, denn sie war schlau genug die Tuere zu oeffnen. Ich musste also doch nicht frieren, denn Abends heizten wir den Ofen auf Hochtouren, was mich an knackende Feuer im heimischen Kamin erinnerte.
Am naechsten Tag nahmen wir getrennte Routen, sodass Kolja, Laura und ich den Abstecher zu einem anderen, eigentlich nicht erwaehnenswerten Schwimmplatz und einem Aussichtspunkt in Angriff nahmen. DIeser Aussichtspunkt sollte einen tollen Ueberblick auf das Fiordland bieten...waeren da nicht diese grauen Gebilde am Himmel gewesen. Also diese Wanderung war vom landschaftlichen Aspekt sicherlich nicht so umwerfend, da wir uns mittlerweile an neuseelaendischen Fiordwaeldern satt gesehen haben, allerdings haben wir uns in Dunedin und die Southern Scenic Route entlang die Popos wund gesessen, sodass ich einfach froh war mal wieder was raus zu kommen. 6 Stunden wurde wirklich stramm gewandert und da ich danach immernoch nicht vollkommen ausgelastet war entschied ich mich es Kolja gleich zu tun und nur meinen Rucksack mit dem Wassertaxi transportieren zu lassen. Die Entfernung von 800m schwommen wir also gemuehtlich bis ans andere Ufer, wobei ich mich am Ende weniger darum sorgte, dass ich nicht ankommen koennte, sondern von den ueber uns kreisenden Moeven attackiert zu werden.






Mirror Lakes im Fiordland auf dem Weg nach Milford


Hier fuehlen wir uns zu Hause...Suessigkeitenladen in Queenstown



Abschied

Unsere gemeinsame Reisezeit war gezaehlt. Ein Grund zu feiern. Fuer die Maedels gab es Sekt, fuer mich Bier und fuer Kolja Saft. Unsere israelischen Mitbewohner waren auch bestens gelaunt und waehrend Laura und Kirsten mit diesen ihr Gesangstalent unter Beweis stellten, lernte ich ein wenig Hebraeisch. Im Anschluss wurde bei Ferg Burger ein Mitternachtssnack eingenommen, dort soll es die besten Burger Neuseelands geben. Ich glaube der Allgemeinheit hat es gut geschmeckt!

Kirsten laesst die Korken knallen




Die tun nur so lieb!


Tschuess, bis hoffentlich ganz bald.



Lake Wanaka


Nach Queenstwon begaben wir uns, von der Sonne begleitet nach Wanaka. Ein wirklicher idyllischer Ort am gleichnamigen See. Dort wollten wir unsere Gletschertour buchen und Kirsten entschloss sich spontan Profit aus der Kulisse und dem super Wetter zu ziehen. Sie wollte nun auch aus 12000 ft Hoehe springen.


Die Aufregung steigt


Gleich geht's los!


Ein schoener Tag!



Arthur's Pass

Die letzte Wanderung. Ja, ihr seid sicherlich schon von dem ganzen Rumgewander gelangweilt. ich kann es euch jedoch nicht ersparen, denn ich habe mega viel Spass daran und die Landschaft ist, jetzt zum 100000000 mal, einfach so genial!
Vorgestern wollten wir das letzte Mal einen schweisstreibenden Aufstieg auf 1800m Hoehe wagen. Der Anstieg war auesserst Steil und ich hatte diesmal 2 nicht ganz so fitte Maedels im Schlepptau. Was genau die beiden hatten weiss man nicht, aber diesmal traten unangenheme Kreislaufprobleme auf.


Ja, es geht noch weiter hoch.


Marlen hast du Spass?


Ich schon.


Pausa!


Alles fit?







Was haben wir nun gesehen? Zu viel, dass man es euch alles zeigen koennte und zu viele Eindruecke und Sehenswuerdigkeiten fuer uns, dass wir jeden Namen und jedes Datum im Kopf abgespeichert haben. Ganz zu Ende ist meine Reise ja noch nicht, doch es ist ein auesserst merkwuerdiges Gefuehl nun noch 2 Wochen hier in Neuseeland vor sich zu haben, jedoch kein naechstes Ziel im Kopf wie auf den Gletscher zu steigen oder einfach eine neue Stadt zu erkunden. Wir haben sicherlich nicht alles gesehen, das ist hier unmoeglich, doch das, was wir gerne mitnehmen wollten wird uns keiner mehr nehmen koennen.




Ich sende euch sonnige Gruesse aus Neuseeland.

Eure Kathi

Samstag, 12. Februar 2011

Mama, ich lebe noch !

hier nur ein Lebenszeichen fuer meine beunruhigte Mutter. Wir waren auf dem Franz Josef Gletscher und haben uns fuer einene Ice Climbing Kurs angemeldet. Mit Pickel und Spikes bewaffnet wagten wir uns ins Eis und hatten grosse Freude die Eiswaende zu erklimmen. Es ist ein verdammt anstrengendes Vergnuegen , aber ein heiden Spass!


20m ...da soll ich hoch?


Am Ende liessen die Kraefte wirklich nach und ich hatte grosse Schwierigkeiten die Pickel ins Eis zu rammen. Hatte ich dies bewaeltigt stand ich vor dem naechsten Problem... wie bekomm ich sie jetzt wieder raus? Einmal bin ich richtig abgerutscht und habe es gerade noch geschafft den Pickel mit meinem rechten Arm ins Eis zu rammen. Da haengt man dann mit dem kompletten Gewicht an einer Hand. Eigentlich ja gut gesichert, aber trotzdem noch so voller Ehrgeiz, dass man aus eigener Kraft weiter hinauf moechte. Ich schaffte es dann also doch noch die Spitzen der Stiefel in der Wand zu befestigen und weiter zu machen. Adrenalin fuer Kathi! Der guide nannte mein Bein nur "Elvis leg", weil es so stark zitterte.


Ich war stolz wie Oskar dort oben angekommen zu sein, da abgesehen von mir nur die guides und ein starker Schwede den Aufstieg schafften. ich habe zwar 10 mal so lange gebraucht wie diese, doch dieses Gluecksgefuehl war wunderbar.

Was ich bei der Aktion gemerkt habe? Ich sollte mal wieder ein paar Liegestuetz machen. Die Muckis in den Armen lassen nach. Zu Hause wird wieder trainiert ;)


Drei Eisengel mit schnieken Schuhen!

Eisige Gruesse aus Neuseeland

Dienstag, 8. Februar 2011


Ein kleiner Gruss an die Heimat (oder an den Rest der Welt)!




erstmal schicke ich einen ganz lieben Gruss an Leona. Wenn wir zu Hause sind, wird ein TimTam-,Kakao-, Eis-Nacht eingelegt! TimTams sind wirklich genial. Diese herrlich leckeren Schokokekse werden sicherlich nicht in kleinen Mengen in meinem Gepaeck verstaut werden, wenn ich die Heimreise antrete. Wir haben doch immer arge Schwierigkeiten uns bei der grossen Sortenvielfalt zu entscheiden... die Kekse mit doppeltem und weissem Schokiueberzug sind meine Favoriten. Am besten verzehrt man sie, indem man jeweils rechts und links ein Stueck abbeisst und dadurch den heissen Kakao schluerft. Mhhhh lecker.


Heisser Kakao? Es ist doch Sommer! Ja, hier ist Sommer, doch wir befinden uns an der Westkueste NEuseelands und haben uns die letzten Wochen hauptsaechlich im Fiordland aufgehalten. Das heisst, dass wir unsere Strandhandtuecher und Bikinis gegen Wanderschuhe und Regenjacke tauschen mussten und uns nun wirklich nach etwas Sonnenschein sehnen.


An diesen Regentagen bleibt die Kamera doch meist tief in der Tasche verstaut, deswegen werde ich euch jetzt einfach ein wenig mit den Aufnahmen neidisch machen, die bei den letzten Wanderungen und schoenem Wetter entstanden sind ;-)


Wir haben naemlich zwei 'great walks', also besonders bekannte, viel bewanderte und schoene Tracks.

Da waer ersteinmal der Kepler Track, welcher im Fiordland liegt und eine unglaublich tolle Aussicht auf die Fiorde und die umliegenden 'Southern Alps' bietet.

Den track traten wir mit ein wenig Verspaetung an, da der gute Luke morgens leider nicht aufzuwecken war. Grund dafuer? Wir hatten bereits am Vortag in TeAnau das Licht angelassen und mussten uns dort an der Tankstelle ein Ladekabel leihen, um die Batterie aufzuladen. Komischerweise waren wir dabei alle doch recht gelassen, was wahrscheinlich daran lag, dass wir uns noch in der Stadt befanden. Am naechsten Morgen mussten wir jedoch feststellen, dass wir Luke nach dieser Strapaze nicht genug Auslauf gegoennt hatten und konnten ihn wiederrum nicht starten,w as dazu fuehrte, dass Kolja und Laura erstmal in die naechste Stadt fuhren um uns dort ein Kabel zu kaufen. 1,5h Verspaetung waren noch zu verkraften, da wir theoretisch nur 6 Stunden wandern mussten und somit noch genuegend Zeit hatten, um den BErg nicht in voelliger Dunkelheit hochsteigen zu muessen.

Bei den Great Walks faellt wirklich auf, dass sie sehr viel bewandert sind, da die Wege sehr gut praepariert sind. Nach 4 h lag die Iris Burn Hut unerwarteterweise vor uns und wir genossen die Sonne und den Ausblick auf die atemberaubende Landschaft.

Ein bisschen "luxorioeser" sidn die Huetten auf den Great Walks schon ausgesattet. Hier gibt es naemlich fliessendes Wasser und somit auch keine "Bioloos" (Plumpsklos) und Gasherde zum kochen. So, ich moechte von keinem mehr hoeren, dass wir beim Wandern ja kein Geld ausgeben, denn fuer eine Nacht in diesen wunderbaren Betten bezahlen wir 52$! Im Vergleich dazu: ein Hostel kostet 27$ und dort bekomme ich sogar eine heisse Dusche!



Der Wetterbericht fuer die naechsten beiden Tage war jedoch nicht sonderlich einladend. Regen sollte uns ab 10 Uhr erwarten. Da wir bereits beim Tongariro Crossing oder im Abel Tasman erfahren mussten, wie es ist bei Nebel, Wind und starkem Regen zu wandern entschlossen wir uns moeglichst frueh aufzubrechen und standen um 6.30 auf der Strecke.

Schaut ganz schoen aus hier oben, nicht wahr?



Der Regen blieb uns natuerlich nicht erspart, doch auch so hat die Landschaft einen wirklich mystischen Eindruck hinterlassen.

Der 2te Tag hat uns doch alle ziemlich mitgenommen, da der Anstieg und das Wetter das Laufen erschwerten. Hierbei gab es einen kleinen Schwaecheanfall und am folgenden Tag beklagte man sich ueber Muskelkater, Knieschmerzen und ich Oma hatte arge Probleme mit meiner Huefte.

Ich freue mich jedes mal wie ein kleines Kind, wenn wir den Gipfel erreicht und sich die Strapazen gelohnt haben, aber eins koennt ihr mir glauben. Bergab laufen ist viel, viel schlimmer als schnaubend hinaufzuwandern!!!
Routeburn
Der naechste "Great Walk". Dieser track startet ganz in der Naehe von Queenstown und war fuer mich ein absolutes Highlight meiner Reise durch Neuseeland.
Es sollte das erste mal sein, dass ich eine Wanderung ohne die Maedels starten sollte und ein wenig komisch war es schon, wenn man bedenkt, dass wir die letzten Monate fast 24h zusammen sind. Ja, das hoert sich schon wirklich krass an, aber bis jetzt haben wir diese Zeit ohne grosse Streitigkeiten ueberstanden und ich hoffe sehr, dass dies bis zu meinem Flug nach Auckland am 3ten Maerz auch so bleiben wird.
Kolja und Laura waren jedoch mit von der Partie und wir haben 3 wirklich harte, aber auch auesserst spassige Tage zusammen verbracht.
Eigentlich ist der Routeburn ein 4-Tages-track und kann in Verbindung mit dem Caples (2 Tage) oder Greenstone track gelaufen werden, um sich die Kosten von 128$ fuer den Shuttlebus zurueck nach Queenstwon zu ersparen.
Apropos Sparen.... wie gesagt, die Huetten sind kein preiwertes Vergnuegen und die Campsites laden nicht zum Zelten ein, wenn man bedenkt, dass hier eine Regenwahrscheinlichkeit von 80% besteht. Wir wollten unser Konto nicht allzu sehr belasten und entschieden uns daher die Route in der Haelfte der Zeit zu laufen. Ein wenig mulmig war mir dabei schon, weil wir die ersten beiden Tage laut Zeitangaben 11 bzw 10 Stunden an Wanderzeit zu bewaeltigen haben sollten...und wir wollten ja auch noch einen Abstecher machen. Ich hoffte also auf gutes Wetter und dass mir mein Rucksack nicht zu schwer zu schaffen macht.
Hatten wir ein Glueck! Der erste Tag war mit Sonnenschein beglueckt, sodass wir spaetestens alle halbe Stunde die Kamera auspackten (Kirsten war so lieb mir diese und auch noch ihre Regenjacke zu leihen)und die Sicht genossen.
Ich war ueberrascht,wie einfach dieser Track zu laufen ist und somit wagten wir den Abstecher auf einen hoeher liegenden Aussichtspunkt samt Backpack. Wieso wir unser komplettes Gepaeck dort mit hoch geschleppt haben frage ich mich immernoch, aber oben angekommen lohnte es sich eine kleine Mittagspause einzulegen.
Der Wetterbericht fuer den zweiten Tag sagte jedoch ab Mittag schweren Regenfall an. Es wurde eine kurze Nacht, doch so erschoepft wir ich war, machte mir nichteinmal das Geschnarche des baertigen Mannes (man schlaeft nunmal mit 30 anderen Leuten in einem Raum) etwas aus.
Wir begavebn uns also auf den Caples und hier bemerkte man sofort, dass wir uns nicht mehr auf einem Great Walk befanden, denn nun wurde das Wandern ein Kampf mit Baechen, sumpfigen Wiesen, moosigen Steinen, umgestuerzten Bauemen und unglaublich wucherndem Wurzelwerk. Ich bin ueberrascht, dass meine Baender keine Schaeden davon getragen haben.
Das Bild spricht fuer sich. 3ter Tag: heavy rainfall!
Auch wenn mir das Wandern im Wald nicht sonderlich zugesagt hat und der Regen den letzten Tag zu einer wirklichen Rutschpartie gemacht hat, war es eine richtig tolle Tour. Schoen auf dem Caoles war vor allem, dass wir unsere Huette nun nur noch mit einem belgischen Paaerchen und 15$ fuer diese bezahlen mussten.
Hier noch eine nette Geschichte zum Abschluss. Wir waren nach der Wanderung zo durchnaesst, dass das Baden im FLuss auch keinen Unterschied machte. Ich wollte micht dort allerdings nicht in meine trockenen Sachen zwaengen und lief somit die letzten 400m in meiner Unterwaesche, mit der ich gebadet hatte, Wanderschuhen und Rucksack aufgeschnallt. Ein Bild fuer die Goetter muss es gewesen sein. Das dachte sich auch das belgische Paar und die Israelis,die uns am Ende der Strecke erwarteten und mich mit grossen Augen und Applaus begruessten. Nachdem ich kjlargestellt hatte, dass ich nicht den kompletten Track so gelaufen bin, erwiederte man mir nur, dass es einige doch sicherlich gefreut haette und eigentlich keine schlechte Idee gewesen waer, da man ja sowieso bis auf die Unterwaesche durchnaesst ist.
So, das wars. Es ist wie immer zu wenig Zeit um euch an all den tollen Dingen teilhaben zu lassen, die wir hier erleben. Da gibt es noch 1000 andere Dinge, doch irgendwo muss nunmal schluss sein.
Schluss als STichwort. Meine Reise wird bald ein Ende haben, denn am 5ten Maerz geht mein Flieger nach Australien, wo ich hoffentlich etwas reisen kann, doch am 25ten Maerz koennt ihr mich wieder in der Heimat begruessen.
Ich moechte eigentlich noch gar nicht wieder heim und moechte die letzen Wochen noch in vollen Zuegen geniessen. Es tut mir leid, dass ich eure e-mails nicht beantwortet habe, aber wir sehen uns ja schon ganz bald wieder. Heute muessen wir uns leider von Laura und Kolja trennen, da unsere Reiseplaene leider etwas unterschiedlich ausschauen und wir werden uns auf den weg zu den Gletschern machen.
Falls ihr mich versucht auf dem Handy zu erreichen, wundert euch nicht, wenn es nicht funktioniert. An der Westkueste Neuseelands (Suedinsel) leben insgesamt 15000 Menschen. Da koennt ihr euch vorstellen, wie es mit dem Netz ausschaut.
Ganz liebe Gruesse