Mittwoch, 1. Dezember 2010

Ich wollte mich jetzt direkt mal fuer jegliche Schreib- und Tippfehler, sowie Buchstabenverdrehungen entschuldigen.Ihr wisst ja, was gemeint ist!

Heyho chicos,

ich kann es kaum glauben, wir haben bereits den 1ten Dezember, ein Tag den ich sonst sehr gerne habe, da er in mir umso mehr die Vorfreude auf Weihnachten weckt. Dieses Jahr wird diese besinnliche Zeit für uns jedoch ein wenig anders verlaufen, denn hier duftet es weder nach frischen Tannenzweigen, die Mamas Adventskranz zu einer richtigen Augenweide werde lassen, noch liegt ein Hauch von frisch gebackenen Vanillekipferln, Omas Spritzgebäck oder meinen geliebten Gewürzschitten in der Luft und beim Hinausgehen sind wir nicht gezwungen, vier Lagen an Kleidung anzulegen, die uns vor der winterlichen Kälte schützen sollen.
Stattdessen sehen wir uns gezwungen Sonnencreme aufzutragen und die Mittagssonne zu vermeiden. Es ist doch wirklich eine ganz neue Erfahrung und Weihnachtsstimmung wird mich dieses Jahr nicht auf den Heiligen Abend zufiebern lassen, trotzdem möchte ich mit keinem von euch tauschen.

Was haben wir die letzten Wochen so getrieben?
Nach Verlassen des Nordens brachte uns Luke sicher auf die Coromandel, ein Gebiet, dass besonders für seine Strände aufsehen erregt. Strände liebe ich bekanntlicherweise ja auch, problematisch wird es nur, wenn uns der liebe Gott anstatt Sonnenschein Nieselregen und große graue Wolken schickt. Meine Stimmung war geknickt, doch nach zwei Tagen brach die Sonne durch die feste Wolkendecke und meine Laune besserte sich erheblich.

Hier ein paar Endrücke, was uns die letzten Wochen so aufgehalten hat.


Cathedral Cove ist eine bekannte Touri-Attraktion, die uns allerdings wenig beeindruckt hat, da uns bereits auf dem weg zu dem bekannten Loch im Felsen klar wurde, dass dies doch eher ein Pilgerweg, als eine verlassene Sehenswürdigkeit sei. Das Wasser lud uns trotzdem zum Baden und der Fels zum Springen ein. Man beachte den Budda-ähnlichen Inder im Hintergrund.


Hot Water Beach. Das war wirklich ein Spass. Um 7.00 Uhr in der Früh begaben wir und mit 3 Tellern, die Spaten und Wassereimer zugleich ersetzen sollten an den Strand, da man sich hier seine eigenen heißen Pools buddeln kann. Dies ist jedoch gezeitenabhängig. Die Teller waren eine große Hilfe, was das Sandbuddeln anging, doch das kalte Meerwasser konnten wir nur unzureichend damit transportieren, um das teils 60 Grad heiße, aus den Quellen fließende Wasser zu verdünnen. Auf Kirsten Seite sprudelte es recht kalt, während ich teilweise das Gefühl hatte auf einer Herdplatte zu sitzen.





Große Freude hatten wir beim Erklimmen des "Pinnacles", ein 756m hoher Berg. Das mag sich nicht nach allzu viel anhören, doch der Aufstieg kostete uns fast 3 Stunden und einige Schweißperlen. Unsere T-shirts waren mehr als durchnässt und am Gipfel angekommen bließ ordentlich der Wind, was dazu führte, das Marlen die letzte Woche eher liegend als auf den Beinen verbracht hat.


Ja, ein wenig stolz waren wir schon, nachdem wir samt Backpack den Felsen hochgeklettert und die letzte Hürde, eine Treppe von ungefähr 600 Stufen (kein Witz), hinter uns gebracht hatten.


Der Aufstieg hat sich gelohnt.


Da wir alle nach der 6 stündigen Tour doch ein wenig geschafft waren und keine Lust hatten erneut einen passenden kostenlosen Stellplatz zu suchen, beschlossen wir erneut eine Nacht im Kauranga Valley, auf einer DOC-Site zu verbringen. Diese "Campingplätze" könnt ich euch so vorstellen, dass man 9$ p.P. bezahlt um einen Stellplatz, natürliche Toiletten und "Wasserzufuhr" zur Verfügung gestellt bekommt. Unsere Dusche war wieder einmal der angrenzende glasklar, doch mindestens genauso kalte kleine Fluss. Hier feierten wir in der Gesellschaft von 2 Amerikanern und einem Kanadier, mit Beschallung von Kenny Rogers (Country Sänger) fröhlich in Marlens Geburtstag hinein. Um halb 1 lagen wir jedoch tiefschlafend im Bett, da der Alkohol uns nach der Wanderung doch wirklich alle Kräfte geraubt hatte.


So ein paar einsame Strände sidn doch wirklich um einiges einladender, als überbewertete Touristenatraktionen.


Da wir in Coromandel Town nicht allzu viel Glück hatten, was das freie Campen angeht und 2 mal innerhalb einer Stunde von verschiedenen öffentlichen Parkplatz vertrieben wurden, sprach Marlen am nächsten Tag ein älteres Ehepaar an, ob sie wüssten, ob unser Platz am Strand ein Stellplatz sei, wo man nicht befürchten müsse, verjagt zu werden.Diese Frage war ein richtiger Glückstreffer, da Nyra und Ray uns ohne große Überlegungen anboten, in der Einfahrt ihres Ferienhauses zu stehen und das Bad nutzen zu können. Auf der Durchreise besuchten wir sie auf ihrer Farm und verbrachten dort eine Nacht, bevor wir uns auf den Weg nach New Plymouth machten. Als kleine Aufmerksamkeit durften diese in den Geschmack eines deutschen Brotes kommen. Wir haben nämlich wirklich genug von dieser Toastkultur und schätzen nun jedes mal die Gelegenheit, wenn wir einen Backofen nutzen können, um unser eigenes Brot oder Kekse zu backen.

Eigentlich haben wir äußerst viel Glück. Wir werden des öfteren von fremden Menschen aufgenommen, wie das Beispiel von Nyra und Ray zeigt. Diese versorgten unseren Luke sogar noch mit ein wenig Diesel. Das ist unglaublich.
Ganz so glatt sollte jedoch nicht alles laufen, als wir erneut die Stadt des mich nervenden Skytowers, nämlich Auckland, aufsuchen mussten, um dort einen neuen WOF (TÜV) zu bekommen. Und wollt ihr raten, ob Luke es geschafft hat? Natürlich nicht. Glück im Unglück hatten wir aber, denn Kirsten kannte über 3 Ecken eine Deutsche, die seit einigen Jahren mit ihrem samoanischen Mann in Auckland wohnt. Von dieserkleinen Familie wurden wir wiederum aufgenommen, bis die Reperaturen an Luke beendet waren. Als wäre die Tatsache, dass Luke einen neuen Reifen brauchte, die Rücklichter repariert und er im Vorderraum ziemlich am durchrosten war nicht genug, ereilte uns auch noch die Nachricht, dass wir anscheinend ein wenig zu schnell gefahren sind... 74km/h in einer 50er Zone ist auch in Neuseeland nicht erlaubt.
Pues, bueno, mit erleichterten Geldbeuteln begaben wir uns also nach New Plymouth wo wir nocheinmal eine feste Bleibe haben sollten, da uns Steins, auf dessen Haus Marlen und ich bereits am Anfang unserer Reise aufgepasst hatten, eine Herberge geboten haben.
Hier in New Plymouth sind wir begeistert von Franziskas Obst- und Gemüsekarten und der Nettigkeit der gesamten Familie. Man fühlt sich fast wie zu Hause und schätzt es ihr selbst gebackenes Brot oder andere frische Köstlichkeiten genießen zu können, die oft auch aus eigenem Anbau stammen...selbst die Hühner versorgen einen mit Eiern.


Eigentlich wollten wir hier auch eine zweitägige hikintour auf den 2500m hohen Mount Taranaki in Angriff nehmen, doch dafür wäre noch ein guide nötig gewesen. Der Gipfel ist noch mit Schnee bedeckt und somit wurde uns wirklich davon abgeraten, diesen ohne einen erfahrenen Bergsteiger und profesionelle Montur zu besteigen. Gut, dass wir im Februar noch einmal in New Plymouth einkehren werden und der Hochsomme auch das letzte Eis zu einem fließenden Bach geschmolzen haben wird. Einen vierstündigen Ausflug haben wir trotzdem bis auf knapp 1200m gewagt.

Morgen verlassen wir nun unsere doch sehr lieb gewonnene Übergangsherberge, mit glitzernden Augen vor dem, was uns als nächstes in Rotorua und Taupo erwarten wird, jedoch auch mit ein bisschen Wehmut und Gedanken an Jens Hulk Hogan outfit, Franziskas selbstgemachte Köstlichkeiten, Antons Pfannkuchen, Benn, der nun wieder alleine spülen muss, Johanna, die freudestrahlend mit dem Rad von der Schule kommt und an die kleine Elena, die uns brabbelnd mit ihrem kritischen Gesichtsausdruck doch das ein oder andere Mal ein rieses großes Fragezeichen auf dem Kopf hat erscheinen lassen.

Ich wünsche euch allen in der Heimat eine schöne Weihnachtszeit und all den anderen Globetrottern viele neue Eindrücke und dieses Jahr eine schöne, wenn auch wahrscheinlich andere Adventszeit.

Eure Kathi