Donnerstag, 30. September 2010

Zwischenbericht

Marlen und ich haben doch immernoch grosses Vergnuegen unser Geld im tuerkischen Schnellimbiss zu verdienen. Der Annahme, es haetten sich nur wenige auf die Stelle beworben, wurde ich eines Besseren belehrt. Es haben sich doch tatsaechlich an die 100 Leute beworben um Doener zu verkaufen. Nedim hat mir die Bewerbungen gezeigt und ich dachte wirklich, dass dort einfach keiner arbeiten wollte. Kein Wunder, dass wir solche Schwierigkeiten hatten Arbeit zu finden.
Es ist doch wirklich unglaublich, dass kein Kiwi im Mozaic Kebabshop anzutreffen ist, zumindest hinter der Theke. Dafuer stehen dort eine Inderin, 2 Tuerken, ein Australier und wir 2 als Deutsche. Mein Lieblingskollege Mustafa wurde leider gefeuert, weil er sich “disrespectful “gegenueber dem Manager verhalten hat. Ich weiss nicht, was genau er angestellt hat, aber jetzt macht die Arbeit nur noch halb soviel Spass, weil ich mich nicht mehr ueber Mustafa’s Geplapper lustig machen kann. Da hoert man doch so einiges...von “I need to marry vergen” bis “In Turkey I earn money swimming T-shirt”. Diese Aussagen haben doch grosse Verwirrung in meinem Kopf ausgeloesst, doch nach und nach wurde mir dann klar, dass Mustafa eine Jungfrau zur Frau haben moechte und als Schwimmlehrer gearbeitet hat. Der Gute wurde durch Sedim ersetzt. Dieser ist ein eher ruhiger Vertreter und kann nichts anderes ausser Bestellungen aufnehmen. Koennen ist vielleicht der falsche Ausdruck. Er macht es sich einfach und will wohl eher nichts anderes machen, als an der Kasse zu stehen und mir Anweisungen zu geben. Leider scheint er ein Kumpel von unserem Chef zu sein, weshalb ich mich mit meinen Auesserungen besser ein wenig zurueckhalten sollte. Schoen ist es auch, wenn man das beschmutzte Geschirr in die Kueche bringen moechte, dort der Zutritt aber untersagt ist, weil Sedim gerade seinen Teppich ausgerollt hat und gen Osten betet. Ausserdem frische ich mein Wissen ueber den Islam auf. Die 5 Sauelen des Islam sind mir nun wieder gelauefig und ich weiss was halal bedeutet. Schaut her, wenn ich schon kein Englisch lerne, dann wenigstens etwas ueber “muslim culture”. Ein paar Brocken Tuerkisch zieren nun auch mein Sprachrepertoire. Vielleicht sind es bis zu unserer Abreise Ende Oktober sogar noch ein paar mehr.
Aprops Abreise...unser Van hat eine neue Einspritzpumpe, Batterie und nen neuen Keilriemen. Wir hoffen, dass James denn technischen Bereich bald abgedeckt hat und wir uns ans Lackieren begeben koennen, damit er nicht nur technisch einwandfrei, sondern auch eine richtige Augenweide ist.
Wir waren doch stark ueberrascht, als wir nach ein paar, kulturell und gewohnehitsbedingten, Auseinandersetzungen mit Charlene und James in den Plan einer “leaving Party” eingeweiht wurden. Wir freuen uns sehr darueber, dass man uns doch tatsaechlich mit einer Feiern verabschieden moechte. Einen Harken hat die Sache allerdings. Unsere Unterstuetzung wird gefordert, denn diese Party soll als Oktoberfest aufgezogen werden. Mal schauen, inwiefern sich dieser Plan hier in die Tat umsetzen lassen kann, doch wir werden unser Bestes geben es so authentisch wie moeglich zu gestalten. Eine Fete a la “viva colonia” waer mir lieber gewesen, denn die passende Musik befindet sich bereits auf meinem iPod, wobei wir uns um bayrische Blasmusik erst kuemmern muessen. Vielleicht besitzt einer von euch ja bereits dieser Rumstatamusik? Dann sagt mir bitte bescheid.
Was wir abgesehen von der Arbeit im Kebabshop machen? Wir versuchen eine ungefaehre Reiseroute aufzustellen. Das gestaltet sich jedoch als schwierig, da es ziemlich viel anzuschauen und zu entdecken gibt, sodass ich mich einer regen Reizueberflutung gegenuebergestellt sehe und von einem Ort zum naechsten huepfe, waehrend Marlen es schafft doch um einiges strukturierter vorzugehen.
Den bei unser Ankunft bereits bearbeiteten Container wird nun der letzte Feinschliff verpasst. Nach anfaenglichem Rost entfernen, Grundierung der Roststellen wurde er in einem wunderschoenen Babyblau grundiert und erhaelt nun seine eigentliche blaue Farbe. Hierbei muss ich gestehen, dass der Grossteil davon auf Marlens Kappe geht. Waehrend ich Kebabs verkaufe ist sie fleissige Malerin, da sie das Pech hatte die Teilzeitstelle zu erwischen. Ja Pech, da hat die Liebe hier schon ein wenig, denn nach Jackenverlust ist ihr USB-Stick inklusive Bilder und persoenlichem Kroms nun auch verschwindibus.
Umso besser war es, dass hier am Wochenende eine Party mit Familie und Freunden stattgefunden hat. Es wurde schoen gegrillt, getrunken und getanzt. Hierbei ist mir wiedermal aufgefallen, wie unglaublich offen diese coole Familie doch ist. Ashley und Hilary mussten doch ziemlich viel Geduld aufbringen um mir den Line Dance auf Kenny Rogers “Daytime friends” beizubringen. Marlen hat diesen als begeisterte Taenzerin doch um einiges schneller begriffen, als es bei mir der Fall war.
Gestern hatten wir Glueck und zusammen frei. Das Wetter hat auch noch mitgespielt, so dass wir nachdem wir den Container gestrichen haben einen Ausflug zu Mt Eden starten und somit unser Lunch bei einem schoenen Blick ueber Auckland einnehmen konnten. Am Fuss des Berges strahlte die Sonne, sodass uns der Aufsteig auf den gerade mal 196m hohen alten Vulkan doch zum schwitzen brachte, doch oben angekommen waren wir froh unsere Jacken mitgenommen zu haben, da der Wind sich stark bemerkbar machte.
Danach ging es weiter nach Auckland City, wo wir es geschafft haben unsere Campsites fuer den Abel Tasman National Park zu buchen. Die Faehre zum Uebersetzen auf die Suedinsel wartet am 10ten Dezember auf uns. Bis dahin hoffen wir, dass sich das Wetter von seiner besten Seite zeigt und den Winter bei strahlendem Sonnenschein geniessen koennen.

So, das war es fuer heute. Ich entschuldige mich so lange nicht gebloggt zu haben und versuche euch demnaechst wieder regelmaessiger auf dem Laufenden zu halten.

Saludos de Nueva Zelanda






Marlen und James


Hilary, James und Ich

Maraeitai


Ebbe







dicker Mann, Krater, Skytower... das ist der Ausblick von Mt Eden